Saisonabbruch rückt näher

 

Auch wenn in den nächsten Tagen noch keine endgültige Entscheidung zu erwarten ist, müssen sich die Handballerinnen und Handballer in Niedersachsen so langsam mit dem Gedanken anfreunden, dass die Saison 2020/21 beendet ist, bevor sie richtig begonnen hat. Das HVN Präsidium hat vor einigen Tagen völlig zurecht zwei Bedingungen genannt, um die in einigen Klassen noch nicht einmal gestartete Saison zuende bringen zu können: Zum einen müssen vor einem Neustart alle Mannschaften die Möglichkeit haben, vier Wochen vorher mit dem vollen Trainingsbetrieb starten zu können, zum anderen muss dann genügend Zeit verbleiben, die Saison bis zum 30. Juni zumindest in einer Hinrunde zuende zu bringen.

Nach den derzeitig vorliegenden  Stufenplänen der Politik für den Zeitraum ab 15. Februar sieht es nicht so aus, als würde das klappen. Die niedersächsische Landesregierung hat vor ein paar Tagen eine Idee vorgelegt, wonach Anfang März für alle Schülerinnen und Schüler  wieder ein Wechselunterricht möglich sein soll, wenn der  Inzidenzwert unter 50 im gesamten Bundesland Niedersachsen absinkt (derzeit  liegt er bei 70,3). Ab einem Wert unter 25 soll es auch wieder Präsenzunterricht geben. Bei einer landesweiten Inzidenz von über 50 soll die bisherige Vorgabe bei den Kontakten gelten, also Treffen mit maximal einer weiteren Person im eigenen Haushalt. Wird die Inzidenz unterschritten, sollen maximal fünf Personen oder zwei Haushalte sich treffen dürfen, bei einer Inzidenz von weniger als 25 sogar zehn Personen. Der Amateursport wird in diesem Stufenplan – leider – nicht erwähnt. Nach einer Freigabe der Sporthallen für den normalen Handballsport hört sich das aber eher nicht an.

Ganz anders sieht das im übrigen der Vorsitzende der Handballregion Lüneburger Heide, Wolfgang Kapleck. Er soll  allen Ernstes vor einigen Tagen der Celleschen Zeitung gesagt haben : “Angesichts der sich in Niedersachsen positiv entwickelnden Inzidenzzahlen halte ich einen Saisonabbruch noch für verfrüht. Unser Ziel ist und bleibt es, die Saison auf sportlichem Wege, natürlich mit den erforderlichen Anpassungen, zu Ende zu bringen.“  Dazu muss man wissen, dass der Funktionär auch im November schon von Spielen im Januar und einem Saisonstart am ersten Februarwochenende geträumt hat. Das klingt alles nach einem kleinen gallischen Dorf, dass sich 50 vor Christus erfolgreich gegen die Römer zur Wehr gesetzt haben soll. Die Gallier hatten allerdings einen Zaubertrank und den wird es sicherlich in der Handballregion Lüneburger Heide nicht geben. Die Funktionäre der Region täten gut daran, sich einer Entscheidung des HVN einfach anzuschliessen! Alle Handballerinnen und Handballer in Deutschland sind traurig über die Situation und das verlorene Handballjahr, aber die meisten haben so viel Verantwortungsgefühl, dass nun einmal die Gesundheit jedes einzelnen vor irgendwelchen Spielen in Regionsklassen und -ligen geht. Falls es zeitnah im Februar oder März einen Saisonabbruch gibt, könnten alle sich auf einen Saisonstart im September – dann hoffentlich die meisten geimpft – vorbereiten.

Also: Weiter abwarten, Tee trinken, möglichst zuhause und gesund bleiben!!!

 

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